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18.10.2022 - Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat im Jahr 2022 erstmals medizinische Qualitätsindikatoren zu Pflegeheimen publiziert. Leider hat es noch keine aussagekräftigen Zahlen zu jedem Heim offengelegt, da die Datenqualität noch ungenügend sei. Hoffentlich ändert sich dies im nächsten Jahr.
Als Qualitätsindikatoren für die Pflegeheime hat das BAG zusammen mit Fachexperten folgende vier Qualitäts-Messthemen ausgewählt:
Wie erste Analysen zeigen, waren viele HeimbewohnerInnen von diesen Qualitäts-Themen betroffen. Einige Beispiele (Datenjahr 2020): Schweizweit wurde bei 10,9% der BewohnerInnen die Bewegungsfreiheit mit Bettgittern eingeschränkt, bei 2,7% sogar mit Rumpffixation oder einem Sessel/Stuhl, der ein selbständiges Aufstehen verhindert. 43,2% der HeimbewohnerInnen erhielten 9 oder mehr Medikamente verabreicht (Polymedikation).
Gemäss Verlautbarung des BAG sei die Zuverlässigkeit der erhobenen Daten aus den ersten beiden Jahren 2019 und 2020 noch ungenügend. Deshalb hat sich das BAG gegen eine transparente Publikation (d.h. zu jedem einzelnen Heim) entschieden. Das BAG gibt derzeit lediglich auf Ebene Kantone aggregierte Daten frei. Diese Informationen sind für pflegebedürftige Menschen, die vor der Wahl eines Heimes stehen, nicht hilfreich.
Das BAG schreibt dazu auf seiner Webseite: "Die vorliegende Publikation versteht sich als erster Schritt hin zu mehr Transparenz in Bezug auf die Qualität der KVG-Pflegeleistungen und zu einer künftigen Publikation auf Ebene der Pflegeheime."
Wir hoffen sehr, dass die Pflegeheime rasch zuverlässigere Daten liefern und sich das Bundesamt bereits nächstes Jahr entschliesst, die Resultate jedes einzelnen Heimes offenzulegen.
