Mangelernährung / Gewichtsverlust
Ältere Menschen haben ein erhöhtes Risiko für Mangelernährung und Gewichtsverlust, das nach dem Eintritt in ein Alters- und Pflegeheim noch zunimmt. Während der Energiebedarf im Alter sinkt, bleibt der Nährstoffbedarf gleich oder steigt teilweise an. Mangelernährung wird in Alters- und Pflegeheimen teilweise nicht erkannt, unterschätzt und unzureichend behandelt. Mangelernährung und Gewichtsverlust können viele Ursachen haben, medizinische, psychische oder auch soziale. BewohnerInnen am Lebensende werden bei dieser Messung ausgeschlossen, da bei ihnen ein Gewichtsverlust zu erwarten ist.
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Stärken:
Die Häufigkeit von Mangelernährung / Gewichtsverlust ist ein guter Indikator für die pflegerische und medizinische Kompetenz des Personals und das Vorhandensein von Konzepten, Handlungsanweisungen und sorgfältig gelebten Prozessen im Umgang damit. Der Indikator gibt aber auch Hinweise auf die Qualität der interprofessionellen Zusammenarbeit, des Speisenangebots, der Essensumgebung, der flexiblen Essenszeiten und der Essensunterstützung (falls erforderlich).
Grenzen:
Für einzelne BewohnerInnen kann eine Gewichtsabnahme eine positive Entwicklung darstellen (z.B. bei vorbestehendem Übergewicht). Zudem stellt sich wie bei allen Indikatoren die Frage, inwieweit die Risikoadjustierung (die anhand der Pflegestufe und der kognitiven Einschränkungen vorgenommen wird) extreme Unterschiede in der Bewohnerpopulation auszugleichen vermag.
Bewegungseinschränkende Massnahmen
Bewegungseinschränkende Massnahmen werden in Alters- und Pflegeheimen in der Regel eingesetzt, um das Sturzrisiko zu senken bzw. sturzbedingte Verletzungen zu vermeiden oder um BewohnerInnen mit herausforderndem Verhalten einzugrenzen. Bewegungseinschränkungen können die Lebensqualität sowie den physischen und psychischen Zustand der Bewohnerin / des Bewohners verschlechtern. Weitere mögliche Folgen sind Aggression, soziale Isolation, vermehrte Stürze, Dekubitus oder Inkontinenz.
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Stärken:
Die Häufigkeit von bewegungseinschränkenden Massnahmen ist ein guter Indikator für das Wissen bzw. die Schulung des Personals. Kompetentes Heimpersonal ist sich der negativen Auswirkungen bewusst und kennt alternative Massnahmen. Gute Heime verfügen über Richtlinien und konkrete Handlungsanweisungen zum Umgang mit bewegungseinschränkenden Massnahmen und bieten dem Personal Unterstützung bei der Entscheidungsfindung. Überdurchschnittlich häufige Einschränkungsmassnahmen können auch ein Hinweis auf ungünstige räumliche Bedingungen, ein ungenügendes Aktivierungsprogramm, schlechte Arbeitsbedingungen oder ein schlechtes Arbeitsklima sein.
Grenzen:
Die Zusammensetzung des BewohnerInnengruppe hat einen grossen Einfluss auf die Notwendigkeit und Häufigkeit von bewegungseinschränkenden Massnahmen. Insbesondere die Pflegestufe und das Ausmass kognitiver Einschränkungen sind Einflussgrössen, auf die das Heim keinen Einfluss hat. Die Daten sind jedoch risikoadjustiert, um die Vergleichbarkeit auch zwischen Heimen mit unterschiedlichen Klientengruppen zu gewährleisten
. Die Risikoadjustierung hat jedoch auch ihre Grenzen. Limitierend ist zudem das Alter der Daten, da das BAG diese leider erst nach 3 Jahren publiziert.
Polymedikation
Viele ältere Menschen leiden an mehreren chronischen Erkrankungen, die in der Regel die Einnahme mehrerer Medikamente erforderlich machen. Die Einnahme von Medikamenten kann neben positiven und erwünschten Wirkungen auch Nebenwirkungen haben. Je mehr Medikamente eingenommen werden, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass Nebenwirkungen auftreten. Zudem können sich die Medikamente gegenseitig in ihrer Wirkung beeinflussen (Interaktionen). Die Einnahme vieler Wirkstoffe erhöht das Risiko von Stürzen, Gewichtsverlust, Inkontinenz und Verwirrtheitszuständen (Delir). Verschärft wird die Situation häufig durch eine gleichzeitige und wenig abgesprochene Behandlung durch mehrere SpezialistInnen und eine unklare Selbstmedikation.
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Stärken:
Die Häufigkeit einer ausgeprägten Polymedikation ist ein guter Indikator für die Qualität der medizinischen Behandlung in einem Pflegeheim. Gute Heime verfügen über einen strukturierten Prozess zur Therapieplanung auf der Basis eines geriatrischen Assessments und wägen die Vor- und Nachteile aller Medikamente und ihrer Kombinationen sorgfältig gegeneinander ab. Sie verwenden dazu etablierte Instrumente (z.B.: PRISCUS, STOP/START, FORTAListe) und führen regelmässige Überprüfungen der Medikationslisten im interprofessionellen Team und mit den Angehörigen durch.
Grenzen:
Ein hoher Anteil an BewohnerInnen mit zahlreichen Krankheiten (Polymorbidität) stellt ein Heim vor grössere Herausforderungen in Sachen Polymedikation. Die Daten sind jedoch risikoadjustiert nach Pflegestufe, kognitiver Einschränkung und Alter. Gerade bei einem ganz besonderen BewohnerInnen-Mix ist es fraglich, wie gut die Risikoadjustierung die Unterschiede neutralisieren kann. Vereinzelt wurde argumentiert, dass die ÄrztInnen und nicht das Heim für die Medikation verantwortlich sind. Diese Sichtweise geht jedoch an der heutigen Realität vorbei, da eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Heimpersonal und (externen) ÄrztInnen Standard sein sollte. Limitierend ist auch das Alter der Daten, da das BAG diese leider erst nach 3 Jahren publiziert.
Schmerzen: Selbst- und Fremdeinschätzung
BewohnerInnen in Alters- und Pflegeheimen sind häufig multimorbid und leiden unter einer Vielzahl von Diagnosen, die unter Umständen zu Schmerzen führen können. Besonders häufig sind chronische muskuloskelettale Schmerzen, vor allem im Bereich der Knie und Hüften, der Wirbelsäule oder der Hände. Darüber hinaus können auch Tumoren bzw. deren Behandlung eine häufige Ursache für Schmerzen sein. Mögliche Folgen unzureichend behandelter Schmerzen sind eine Beeinträchtigung der Lebensqualität, der Mobilität und der Selbstständigkeit, Depressionen, Aggressionen, sozialer Rückzug und Appetitlosigkeit. Um Schmerzen erfolgreich behandeln zu können, müssen sie zunächst erkannt werden. Dies kann insbesondere bei BewohnerInnen mit kognitiven Einschränkungen schwierig sein.
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Stärken:
Die Häufigkeit des Auftretens von Schmerzen ist ein guter Indikator für das Fachwissen und die Kompetenz des Personals im Bereich des Schmerzmanagements. Sie gibt auch Hinweise darauf, ob die Einrichtung über ein gutes Schmerzkonzept verfügt und ob dieses kompetent und sorgfältig umgesetzt wird. Dazu gehört auch, ob genügend nicht-medikamentöse Angebote (z.B. Wärmekissen, Aromapflege, Fango, therapeutischer Ultraschall) vorhanden sind und ob die interprofessionelle Zusammenarbeit mit den zuweisenden ÄrztInnen auf einem guten Niveau funktioniert.
Grenzen:
Die Daten zur Schmerzhäufigkeit werden nach Pflegestufe, kognitiver Beeinträchtigung, Geschlecht und Depression risikoadjustiert. Wie immer stellt sich die Frage, wie gut diese Adjustierung gelingt, insbesondere bei extremen Unterschieden in der Population. Kritisch beurteilen wir die Risikoadjustierung mittels Depressionsscores. Wir sehen hier einen methodischen Fehler im Sinne einer Überadjustierung. Depressionen dürfen nicht als unabhängiger Störfaktor betrachtet werden, sondern hier bestehen Wechselwirkungen. Hier werden Phänomene wegadjustiert, die selbst relevante Indikatoren sind. Limitierend ist auch das Alter der Daten, da das BAG diese leider erst nach 3 Jahren publiziert.
Personaldichte insgesamt und Pflegefachpersonal
Gemessen an der Gesamtzahl des Personals (Betreuer, Pflegende, Personaldienste usw.) bzw. an der Zahl der (diplomierten) Pflegefachkräfte pro Heimplatz - umgerechnet in Vollzeitäquivalente. Die Personaldichte wird mit der durchschnittlichen Pflegeintensität (gemäss Angaben des Bundesamtes für Gesundheit) risikoadjustiert. Dies verbessert die Vergleichbarkeit von Heimen mit unterschiedlichen Angebotsschwerpunkten (z.B. mehrheitlich Bewohnerinnen und Bewohner mit geringerem oder höherem Pflege- und Betreuungsbedarf).
Stärken:
Die Anzahl der Mitarbeitenden kann objektiv und präzise erfasst werden und ist ein guter Indikator für die Betreuungsdichte bzw. die qualifizierte Pflege im jeweiligen Pflegeheim.
Grenzen:
Verzerrende Faktoren, die über den in der Risikoadjustierung berücksichtigten Pflegebedarf hinausgehen (z.B. Inkonsistenzen bei der Zählung von Pensen oder Ausbildungsniveaus), können nicht vollständig ausgeschlossen werden.
Kosten für den Bewohner (standardisierte Preise)
Quelle: diverse - wird periodisch aktualisiert.
Die Heime haben in der Regel ein unterschiedliches Preisniveau und bieten zudem Zimmer mit unterschiedlichem Komfort an, für die sie in der Regel auch unterschiedliche Preise verlangen. Für unsere Vergleiche haben wir jeweils die Preise für ein Einzelzimmer mit gehobenem Standard (mittelgross, eigene Dusche, Balkon) inklusive Betreuung bei einer angenommenen Pflegestufe 6 angegeben.
Zusätzlich wird dem Bewohner der Pflegeselbstbehalt in Rechnung gestellt, der bei Pflegestufe 6 gesetzlich festgelegt 23 Franken pro Tag beträgt. Einige Heime erheben Zuschläge für Auswärtige, d.h. für Personen, die nicht in der Heimgemeinde wohnen. Diese liegen zwischen 0 und 30 Franken pro Tag.
In einigen Kantonen werden die Preise staatlich festgelegt. So sind z.B. in den Kantonen Bern und Basel-Stadt die Preise für alle Heime / Zimmer gleich.
Stärken:
Durch unsere Standardisierung werden die Preise der verschiedenen Pflegeheime schweizweit vergleichbar.
Grenzen:
Bitte beachten Sie, dass wir aus Ressourcengründen nur die Preise von mittelgrossen und grossen Heimen in unser Portal aufnehmen können. Wir sind auch nicht in der Lage, diese jährlich zu aktualisieren. Ausserdem veröffentlichen einige Heime ihre Preise nicht, sondern geben sie nur auf Anfrage bekannt.
Distanz zum Heim / Erreichbarkeit
Quelle: Post - wird periodisch aktualisiert.
Gemessen als Luftliniendistanz in km zwischen dem Heim und dem von Ihnen angegebenen Wohnort (z.B. Postleitzahl, Ortszentrum). Es handelt sich hierbei um keine eigentliche Qualitätskennzahl, aber dennoch ist sie ein wichtiger Faktor für die Aufrechterhaltung von sozialen Kontakten zu Familie und FreundInnen.
Stärken:
Die Distanz zum Wohnort gibt einen guten Anhaltspunkt für die Erreichbarkeit des Pflegeheims für Sie, weitere Angehörige und FreundInnen.
Grenzen:
Die Reisezeiten können mit öffentlichen oder privaten Verkehrsmitteln variieren. Hindernisse (Berge, Seen) und Verkehrswege (Autobahnen, Strassen, Eisenbahnlinien) sind in unseren Entfernungsangaben (Luftlinie) nicht berücksichtigt.
Bewohnerzufriedenheit - eigene, strukturierte Befragung
Quelle: Eingaben auf unserem Portal - Datum: siehe einzelne Einträge.
Wir bitten die BewohnerInnen eines bestimmten Pflegeheims (bzw. deren Angehörige), uns ihre persönlichen Erfahrungen mitzuteilen. Dazu verwenden wir eine auf Pflegeheime angepasste Version der Nationalen Spital-Patientenbefragung (Verein ANQ).
Stärken:
Die Bewohnerzufriedenheit zeigt, was wirklich bei der Bewohnerin / dem Bewohner oder seinen Angehörigen angekommen ist. Sie ist damit die direkteste, ehrlichste und ganzheitlichste Messung. Die Zufriedenheit der BewohnerInnen steigt mit einer guten Betreuung, guten Pflegeleistungen und einem freundlichen und wertschätzenden Umgang. Darüber hinaus spiegelt die Zufriedenheit auch die Qualität der Infrastruktur, der Dienstleistungen, der Hotellerie und der "Atmosphäre" wider.
Grenzen:
Bei Zufriedenheitsbefragungen mit kleinen Stichproben besteht eine gewisse Unsicherheit, ob die nicht Antwortenden möglicherweise anders denken. Bei Befragungen über das Internet sind zudem Manipulationsversuche denkbar. Um dieses Risiko zu verringern, werden Serieneingaben mit technischen Mitteln identifiziert und blockiert. Zusätzlich haben wir ein Verifizierungssystem über die Mobilnummer eingeführt. Manipulationen sind damit weitgehend ausgeschlossen. Bei den Darstellungen der Bewohnerbewertungen weisen wir stets aus, welche Bewertungen verifiziert bzw. nicht verifiziert sind. Aufgrund der beschriebenen Unsicherheiten verrechnen wir diese Resultate nicht mit anderen Kennenzahlen sondern stellen sie einzeln dar.
Bewohnerzufriedenheit - Freitext
Quelle: Eingaben auf unserem Portal - Datum: siehe einzelne Einträge.
Wir bitten BewohnerInnen eines bestimmten Pflegeheims (bzw. deren Angehörige), ihre persönlichen Erfahrungen auf unserer Seite mitzuteilen. Dabei lassen wir auch Freitextantworten zu. Alle Freitextantworten werden von uns individuell auf Angemessenheit, Verständlichkeit, Ausgewogenheit und Relevanz geprüft und erst dann freigeschaltet.
Stärken:
Freitextantworten zeichnen im Vergleich zu Kennzahlen ein wesentlich reicheres und lebensnäheres Bild eines Heimes. Sie ermöglichen die Übermittlung potenziell wesentlicher Informationen, die durch strukturierte Fragen nicht erfasst werden.
Grenzen:
Freitextantworten sind stark von persönlichen Erfahrungen im Einzelfall geprägt. Wir bitten Sie daher, selbst kritisch abzuwägen, inwieweit die geschilderten Erfahrungen verallgemeinerbar und damit auch für Sie relevant sind. Zu Manipulationsversuchen und deren Verhinderung: siehe oben.
Grösse des Heimes
Gemessen an der Anzahl von Plätzen.
Die Grösse des Heimes ist kein eigentliches Qualitätsmass sondern eher eine Frage der persönlichen Präferenz. Deshalb verwenden wir die Grösse nicht zur Berechnung der Bestenliste sondern als Filter.
Sie können mittels Abwahl der entsprechenden Kästchen z.B. grosse Heime aus Ihrer persönlichen Bestenliste ausschliessen.
Stärken:
Grosse Heime können möglicherweise gewisse Dienstleistungen und Einrichtungen leichter und/oder professioneller bereitstellen.
Manche Menschen bevorzugen dennoch kleinere Heime wegen des besser überschaubaren Rahmens und der unter Umständen persönlicheren Atmosphäre.
Grenzen:
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